Schauspiel
Schauspielinszenierungen (Auswahl)
Harold Pinter - “Der Liebhaber”
William Shakespeare - “Die lustigen Weiber von Windsor”
Nigel Williams - “Klassenfeind”
Johann W. V. Goethe - “Stella”
Tennessee Williams - “Orpheus steigt herab”
Friedrich Schiller - “Don Carlos”
Heiner Müller - “Philoktet”
„Wer das Essener Theater kontinuierlich besucht, glaubte im falschen Haus zu sein. Was am Wochenende in Heiner Müllers Klassikeradaption geboten wurde, konnte man in Essen schon lang nicht mehr genießen: Sprach- und Sprechkultur auf höchstem Niveau, Intensität, körperliche und darstellerische Ausdruckskraft. Regisseur Konrad Chr. Göke ist es gelungen, die unterschiedlichen Charaktere der Darsteller nuancenreich, gleichsam in Feinabstimmung zu einer Einheit zu verschmelzen.“
Rolf Finkelmeier in den Ruhrnachrichten 17.04. 1985
Philoktet – Heiner Müller
Philoktet: Dirk Galuba
Odysseus: Sebastian Dominik
Neoptolemos: Matthias Brüggemann
Maurice Maeterlinck - “ Interieur”
"Eine Aufführung wie nicht von dieser Welt, in der sich der Besucher in einen romantischen Film versetzt glaubt. Nicht das Theater ist Schauplatz, sondern der umliegende Schlosspark. In der anbrechenden Dämmerung versammelt sich Dorfjugend einer anderen Zeit um ein Feuer zur Flötenmusik. Dann eine Botin, das erste Wort fällt: "Ein Unglück". Plötzlich beginnen einige Mädchen, die anderen wie starre Puppen zu arrangieren, bis sie ein lebendes Bild der Trauer bieten. Dann flehen sie die Zuschauer eindringlich an, ihnen zu folgen...Ein Hilferuf treibt zur Eile, er kommt vom anderen Ufer des Schlossteichs. Ein Bott wird flottgemacht, es birgt eine Mädchenleiche, die begleitet von Trommelschlägen im Schein der Fackeln an Land gebracht wird..." Gefolgt von den Zuschauern wird der Leichnam auf einem Leiterwagen aufgebahrt. Langsam setzt sich der Trauerzug in Bewegung, hin zum Elterhaus des Mädchens, in dem sich die Familie gerade nichts ahnend zum Abendessen versammelt. "Das Wirklichwerden des poetisch-blassen Textes gewann dadurch eigenen, Moerser Reiz und eine verhangene Wehmut…“
Werner Schulze-Reimpell in THEATER HEUTE August 1982
Frag nicht: „Was hat man aus mir gemacht?" Frage: „Was habe ich gemacht aus dem, was man aus mir gemacht hat?" (Bertold Brecht)