Musiktheater
Musiktheater (Auswahl):
Georg Friedrich Händel - „Die Zauberinsel der Alcina”
Wolfgang Amadeus Mozart - „Die Entführung aus dem Serail”
Wolfgang Amadeus Mozart - „Die Zauberflöte”
Gioacchino Rossini - „Aschenputtel – Cenerentola”
Gioacchino Rossini - „Der Barbier von Sevilla”
Giuseppe Verdi - „Rigoletto”
Otto Nicolai - „Die lustigen Weiber von Windsor”
Giacomo Puccini – MIMI – La Bohème
1992 hat Konrad Chr. Göke Puccinis „La Bohème“ inszeniert. Bei den Proben entstand die Idee unter dem Titel: „MIMI - La Bohème“ eine Fassung in deutscher Sprache zu realisieren, die die Handlung auf die beiden Liebespaare Rudolf – Mimi, Marcel – Musette konzentriert. Hinzugefügt wurde die Figur des Muerto, der Musette in seiner Gewalt hat und auch Mimi in seinen Bann zieht. Ein dunkler Schatten, der immer näher kommt…
„MIMI – La Bohème“ für ungewöhnliche Spielstätten konzipiert, war ein Überraschungserfolg, gerade bei einem Publikum, dass nicht zum Stammpublikum der Opernhäusern gehört. 1992, von der IBA (Internationale Bauausstellung) ins Ruhrgebiet geholt, zum ersten Mal Musiktheater in der Gebläsehalle des ehemaligen Hüttenwerkes in Duisburg, dem heutigen Landschaftspark Duisburg Nord. Es folgten weit über 70 Aufführungen in ganz Deutschland u. a. Hamburg, Kampnagel, im Schwimmdock des Marinearsenals von Wilhelmshaven, in der Montagehalle des Mercedes LKW Werkes in Wörth, in den Kaiserthermen Trier. Ein Höhepunkt, die Fernsehaufzeichnung für die ARD zur Eröffnung der cpd in der alten Kesselhalle in Düsseldorf zusammen mit Otto Kern und dem deutschen Fernsehballett. 2010 hat Konrad Chr. Göke diese Fassung mit den Brandenburger Symphonikern noch einmal auf die Bühne gebracht, wieder ein großen Erfolg. Musiktheater kann so spannend sein.
Szenen aus Henri Murgers „Scènes de la bohème“
Text von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica
Deutsche Neufassung und Bearbeitung von Konrad Chr. Göke
Musikalische Leitung: GMD Michael Helmrath
Regie: Konrad Chr. Göke
Ausstattung: Rainer Stute
Mimi: Liisi Kasenõmm
Fotograf: Thomas M. Jauk - www.thomasjauk.com
Rudolf: Christoph Schröter
Fotograf: Walter Rogge
Musette: Heike Maria Förster
Marcel: Giulio Alvise Caselli - www.giulioalvisecaselli.com
Muerto: Gábor Biedermann
Fotograf: Walter Rogge
Giacomo Puccini – TOSCA
Zum 50. Jahrestag der Beendigung der Nazidiktatur brachten Konrad Chr. Göke und der Dirigent Stefan Malzew mit den Potsdamer Symphonikern unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg eine ungewöhnliche Fassung der TOSCA auf die Bühne. Die Bühne, Ulrike Reinhard, beklemmend realistisch, wie eine Filmkulisse in Babelsberg. Eine Szene, die aus einem Film von Constantin Costa-Gavras stammen konnte: Die Ausfallstraße einer großen Stadt, auf der einen Seite flüchtende Zivilisten, auf der anderen einrückende Sodaten. Zwischen den Fronten der Kriegsfotograf Cavaradossi…
Berliner Morgenpost:
„Großer Applaus am Ende, untermischt mit Buhrufen, mehrfach Szenenbeifall… Giacomos Puccinis weltberühmte Oper in der deutschen Neufassung und musikalischen Einrichtung von Stefan Malzew ließ kaum einen Besucher kalt…“
Musikalische Leitung: Stefan Malzew
Regie: Konrad Chr. Göke
Ausstattung: Ulrike Reinhard
Tosca: Annelie Leuthäuser
Scarpia: Bruno Balmelli
Cavaradossi: Wolfgang Wittekind
Fotograf: Thomas M. Jauk - www.thomasjauk.com
Georg Kreisler – Lola Blau
Ludger Heid – Februar 2009 in der Jüdischen Allgemeinen der Wochenzeitung für Politik, Kultur, Religion und Jüdischem Leben
Um es vorweg zu sagen: Georg Kreislers «Lola Blau» in Konrad Gökes Neufassung braucht ein größeres Publikum. Mit einfachsten und wirkungsvollsten Mitteln verstehen es der Regisseur und sein Ensemble, das Publikum abzuholen und mitzunehmen.
Die Inszenierung bedarf nicht mehr des schmückenden Beiwerks. Mit Recht wurde diese Fassung, diese Inszenierung von Kritik und Publikum einhellig gefeiert. Es ist der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen, ihrem engagierten Geschäftsführer Michael Rubinstein zu danken, dass diese Neufassung des Musicals von Georg Kreisler in Duisburg zur Erstaufführung kam. Der Anlass: 70 Jahre Novemberpogrom, 60 Jahre Staatsgründung Israel. So öffnete sich das Gemeindezentrum zum ersten Mal für eine Aufführungsserie. Immer mehr Besucher, nicht nur aus Duisburg, finden den Weg in das Gemeindezentrum am Duisburger Innenhafen.
Was hat der Regisseur und Autor Göke da gemacht? Das Musical, 1971 uraufgeführt, hatte Georg Kreisler für eine Schauspielerin und einen Pianisten geschrieben. Es erzählt die Geschichte der Sängerin Lola Blau, die von den Nazis aus Wien vertrieben wird und den Weg vieler Emigranten und Exilanten geht, über die Schweiz, nach Paris, nach Amerika bis nach Hollywood. Bei Göke sind es zwei schauspielernden Sängerinnen und ein schauspielernder Musiker, die den Zuschauern einen veritablen Theaterabend bescheren und ihnen gemeinsam die Geschichte der Lola Blau erzählen, der sich wohl kaum einer entziehen kann.
Akkordeonist Marko Kassl ist dabei eine Überraschung als Schauspieler, er spielt die große Liebe der Lola Blau, Leo, gibt diesem Gestalt. Es ist eine besonders anrührende Szene wie Lola Blau über den Atlantik hinweg in einer Traumsequenz Abschied nimmt von ihrem Leo, der ihr im Häftlingsanzug der Nazis erscheint, sie auf der Klarinette begleitet, wunderbar zu Herzen gehend: «Ich hab Dich zu vergessen, vergessen» In dieser Neufassung geht Leo im Holocaust verloren und dieser Akkordeonist spielt nicht nur den Leo, er spielt auch den Zimmerwirt, der Lola Blau mit viel Wiener Schmäh über Nacht hinausschmeißt, den Nazi, der ihr auf der Überfahrt nach New York applaudiert und den Herrn Schmidt, den sich immer anpassenden, ewigen Mitläufer, der nie schuldig gewesen ist, aber immer wie Fett oben schwimmt. Und dann hat der Regisseur noch eine junge Mädchengestalt in das Stück hineingeschrieben, gespielt von Stella-Louise Göke. Sie singt, als Sinnbild der Jugend, die so oft benutzt wird und zu spät bemerkt, wofür sie benutzt wird und dafür bitter bezahlt, die Nazi-Hymne «Und die Fahne flattert uns voran». Und zur Rückkehr von Lola Blau nach Deutschland, zunächst in das so genannte «bessere» Deutschland, nach Ost-Berlin, singt sie deren Nationalhymne «Auferstanden aus Ruinen» in der blauen Bluse der FdJ. In den Traumsequenzen ist diese junge talentierte Nachwuchsschauspielerin und Sängerin das alter ego der Lola Blau, anrührend ihr Monolog und am Ende, als die junge Schauspielerin kindlich anrührend, im Wechsel mit Lola Blau, die abgeklärt in trauriger Erinnerung, hoffnungsfroh den Gretchen-Monolog aus Goethes Faust vorträgt, schließt sich der Kreis: Das junge Mädchen steht auf dem Startfeld, auf dem die Geschichte der Lola Blau begonnen hat, am Tag vor ihrem ersten Engagement und so wird dieses Stück bei allem Verlust, bei allen bedrückenden Erinnerungen, ein Beispiel für ungebrochenen Lebensmut, für die immerwährende Kraft zum Neubeginn, zur Liebe.
Das alles wird getragen verkörpert von einer Sängerin, die ihresgleichen sucht. Es ist faszinierend wie Heike Maria Förster diese Geschichte erzählt. Jede Lebensstation der Lola Blau weiß sie glaubhaft, überzeugend darzustellen, im Leichten, Beschwingten, schwingt das Schwere mit, die wachsende Bitterkeit, in den schwermütigen Liedern, die Freude, die wortwitzige Leichtigkeit, der ungebrochene Lebenswille. Sie wirkt am Anfang jung, naiv, unglaublich schön, ist, später, die verruchte Femme Fatale, die fast zerstörte Schönheit in der Glamourwelt Hollywoods und die starke Persönlichkeit, die sich nicht unterkriegen lässt und bravourös im Song über die Frau Schmidt den Mitläufern, dem Spießertum, dem Kleinbürger, der sich immer wegduckt und der Demokratie nur im Wohlstand seine Stimme leiht, die Maske vom Gesicht reißt.
Heute Abend: Lola Blau – Georg Kreisler
Buch und Regie: Konrad Chr. Göke
Musikalische Leitung: Marko Kassl
Lola Blau: Heike Maria Förster
BDM Mädel, Polenmädchen, Julia, u. a. : Stella-Louise Göke
Leo, Herr Schmidt u. a.: Marko Kassl
Fotografin: Bettina Engel Albustin www.fotoagentur-ruhr.de
La voix humaine – Die geliebte Stimme 2015 - Musiktheater für eine Sängerin und einen Akkordeonisten
von Konrad Chr. Göke
Kritik Rheinische Post vom 14.09.2015
Stella-Louise Göke wurde bei der Premiere von „La voix humaine“ gefeiert
Alle Zuschauer standen auf, nachdem der Vorhang gefallen war. Sie applaudierten minutenlang um sich bei Stella-Louise zu bedanken. Schließlich hatten sie im Martinstift eine großartige Premiere erlebt, bei der die Sopranistin überzeugt hatte – sowohl musikalisch, als auch schauspielerisch.
Begleitet von Marko Kassl am Akkordeon, hatte sie das Einpersonenstück „La voix humaine – Geliebte Stimme 2015“ gegeben. Im Original wurde es 1929 von Jean Cocteau geschrieben. Drei Jahrzehnte später wurde es von Francis Poulenc vertont. Konrad Göke rollte die Geschichte der verzweifelten Frau neu auf, die von ihrem Geliebten verlassen wurde und am Telefon versucht, ihn zur Rückkehr zu bewegen.
La voix humaine – Die geliebte Stimme 2015
Musiktheater für eine Sängerin und einen Akkordeonisten
von Konrad Chr. Göke
mit Stella-Louise Göke, Sopran und Marko Kassl, Akkordeon
Premiere / Ersttaufführung: Freitag 11. September 2015
Fotografin: Fotografin: Bettina Engel Albustin www.fotoagentur-ruhr.de
Igor Strawinsky – „L´histoire du soldat“ (Die Geschichte vom Soldaten)
02.12. 2015 WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
Gefeierte Strawinsky-Aufführung Die „Geschichte vom Soldaten“ mit den Duisburger Philharmonikern ist noch einmal zu sehen.
Die Zuschauer bei der Premiere am Volkstrauertag am 15. November erlebten eine Inszenierung von Konrad Göke, die mit Recht gefeiert wurde und die man auf diesem Niveau kaum erwarten konnte. Gelungen ist eine in vielerlei Hinsicht bemerkenswerte Aufführung.
Bekannt ist dieses Stück eher als eine dröge Aufführung mit einem Vorleser, ganz anders in Moers, hier wird die eigentliche Intention von Strawinskys beherzt umgesetzt. Das Stück, das von Strawinsky für eine Wanderbühne konzipiert wurde, wird in Moers zum prallen Volkstheater, zu einem bunten Bilderbogen, eröffnet von zwei wunderbaren Clowns: Andreas Petri begeistert als Weißclown und Stella-Louise Göke als Dumme Augustine.
Dem Soldaten, gespielt von Fredrik Göke, gelingen berührende Momente, als er seine Heimat verliert und auch später, als er als reicher Mann mit Schrecken erkennen muss, dass er alles erwerben, aber nichts halten kann und dass er nicht geliebt wird.
Strawinsky hat, Musik, Schauspiel und Tanz in einer fast filmischen Dramaturgie miteinander verwoben. Michelle Yamamoto, die zuletzt Mitglied der Ballettcompagnie am Aalto Theater in Essen war, hat für den immerhin sechsminütigen Solotanz der Prinzessin eine kurzweilige Choreographie mit Slapstick Momenten entwickelt, die Stella-Louise Göke, im rosa Tutu mit Diadem in strubbeligen Haar, mit großem Charme gekonnt umsetzt.
Das Orchester der Duisburger Philharmoniker spielt fulminant Tango, Walzer, Ragtime und auch den Tanz des Teufels. Zu welchem Andreas Petri grandios witzig tanzt, während seine Clownsmaske durch die grotesk verwischten Farben zur Teufelsfratze wird…
Soldat: Frederik Göke
Teufel, Weißclown u a.: Andreas Petri
Vorleserin, Prinzessin u.a.: Stella-Louise Göke
Musikalische Leitung: Patrick Francis Chestnut
Regie: Konrad Chr. Göke
Ausstattung: Rainer Stute
Es spielte das Ensemble der Duisburger Philharmoniker, Andreas Oberaigner, Klarinette, Jens-Hinrich Thomsen, Fagott, Thomas Hammerschmidt, Trompete, Norbert Weschta, Posaune, Robert Jambor, Schlagzeug, Sigrid Jann-Breitling, Kontrabass, Peter Bonk, Violine.
Fotografin: Fotografin: Bettina Engel Albustin www.fotoagentur-ruhr.de
Frag nicht: „Was hat man aus mir gemacht?" Frage: „Was habe ich gemacht aus dem, was man aus mir gemacht hat?" (Bertold Brecht)